Geodätische GPS-Empfänger

Durch den dramatischen technologischen Fortschritt in den 90er Jahren werden geodätische GPS-Empfänger zum idealen Werkzeug, um globale Punktbestimmungen mit Zentimetergenauigkeit wirtschaftlich durchzuführen. Sie werden für die Landesvermessung, für größere Bauvorhaben und für wissenschaftlichen Fragestellungen in zunehmenden Maße eingesetzt.


GPS-Empfänger Texas Instruments TI 4100 Navstar mit Antenne


Tracking Station für den Empfang der GPS Satellitensignale während der Erprobungsphase (1986 – 1996). Diese Station wurde erstmalig 1988 in Wettzell als Permanentstation eingerichtet, die im Rahmen des  kooperativen internationalen GPS-Netzes zur zivilen Bestimmung von GPS-Satellitenbahnen und Punktkoordinaten diente.
-    Gleichzeitiger Empfang von 4 Satelliten
-    Genauigkeit der Positionsbestimmung: 1 bis 5 cm
-    Anschaffungskosten (1986): ca. 350.000,- $ US



GPS-Empfänger Wild / Magnavox WM 102


Erster tragbarer 2-Frequenz GPS-Empfänger für das Vermessungswesen (seit 1988).

Geräte dieser Art waren z.B. Bei der Vermessung des europäischen Referenznetzes EUREF oder Messungen von Plattenbewegungen im Mittelmeerraum (”WHAT A CAT”) zu Beginn der 90er Jahre im Einsatz.



GPS Empfänger Minimac 2816 AT mit Antenne

 

Zweifrequenz GPS-Empfänger mit intergriertem PC (286-er AT).
Die mobile Einheit (oben) wurde für GPS Messkampagnen wie z.B. EUREF eingesetzt. Die stationäre Einheit (unten) löste im Jahr 1989 den TI-4100 als Station WETT ab und war bis 1991 in Betrieb. Wettzell war damit eine von 25 global verteilten CIGNET (Cooperative International GPS Network) Stationen. Danach war das System noch bis Ende 1994 in Ankara in Betrieb.


Bei der Antenne handelt es sich um einen gekreuzten Dipol mit großer Grundplatte, um Mehrwegeffekte durch Bodenreflexionen zu unterdrücken.



AOA SNR 800 Rogue mit Antenne


GPS Empfänger der Firma Allen Osborne Associates für den gleichzeitigen Empfang der Signale von 8 GPS Satelliten. Das Gerät ist mit einer CPU ausgestattet und benötigt als Ein- und Ausgabeeinheit ein VT100 Terminal.


Dieser Empfänger löste im Jahr 1991 wegen der zunehmenden Zahl von GPS Satelliten den Minimac 2816 AT als Station WETT ab und war bis 1997 in Betrieb.



GPS-Empfänger Sokkia GSS1


Geodätischer GPS-Empfänger, der von 1994 bis 2004 für statische Messungen von Basislinien bis 10 km eingesetzt wurde:
-    Passpunkte für die Photogrammetrie
-    große Festpunktnetze
-    Koordinierung von Festpunkten
Dabei wurden Genauigkeiten von 1-3 cm in der Lage bzw. 8-10 cm in der Höhe erreicht.
Listenpreis 1994:   74.500,- DM



AOA SNR 8000 “Turbo Rogue”


Standard GPS Empfänger des "International GNSS Service" (IGS) zu Beginn der 90er Jahre mit je 8 Kanälen auf L1 und L2.


Gegen Ende der 90er Jahre Umbau zum SNR-8000 ACT mit 12 Kanälen. Dadurch konnte die Einsatzfähigkeit bis ca. 2006 verlängert werden.



Ashtech Z-XII


Einer der besten geodätischen GPS-Empfänger der neuen Generation (Z-tracking technology) aus den frühen 90er Jahren. Erlaubt gleichzeitiges Tracken von bis zu 12 Satelliten auf 2 Frequenzen (L1, L2).



Ashtech Z-18


Kombinierter GPS/GLONASS Empfänger mit 18 Kanälen, der ursprünglich nur als Labormodell gedacht war, wegen starker Nachfrage aber dann auch kommerziell verkauft wurde. Er ist heute kaum noch im Einsatz.



Trimble 4000SSi


Robuster GPS-Empfänger aus der Mitte der 90er Jahre, der noch heute teilweise im Einsatz ist. Gleichzeitiges Beobachten von 9 bzw. 12 Satelliten auf 2 Frequenzen (18 / 24 Kanäle).



Javad / Topcon Legacy-E


Technologisch fortschrittlicher GNSS-Empfänger vom Anfang der 2000er. Sein Paradigm®- Chip ermöglicht den parallelen Empfang von 40 Kanälen (GPS + GLONASS, L1 + L2). Ist heute noch oft im Einsatz.